Eine grausame Tradition geht zu Ende: Dies sind die letzen Chinesinnen mit Lotusfüßen.

Eine grausame Tradition geht zu Ende: Dies sind die letzen Chinesinnen mit Lotusfüßen.

 

Seit etwa tausend Jahren galten in China Lotus- oder Lilienfüße als Schönheitsideal. Um möglichst kleine Füße zu bekommen wurden die Füße der Frauen extrem einbandagiert und die Fußknochen gebrochen. Das begann schon im Alter von fünf bis acht Jahren. Zuerst wurde der Fuß in einer Kräutermixtur eingeweicht und massiert. Danach wurde der Fuß so eng bandagiert, dass er im Wachstum gehemmt wurde. Alle zwei Tage wurde das Ganze mit immer engeren Bandagen wiederholt. Bis auf den großen Zeh wurden alle Zehen gebrochen und unter die Fußsohle gebunden. Die Mädchen bekamen so kleine, spitze Füße. Lebenslange Schmerzen wurden in Kauf genommen. Frauen mit Lotusfüßen galten als schön, doch es war ihnen unmöglich weite Strecken zu gehen. Der britische Fotograf Jo Farrell machte sich auf die Suche nach Chinas letzten Frauen mit Lotusfüßen.

 

#1 Da Frauen mit Lotusfüßen schlecht gehen konnten, wurde der Lotusfuß als Zeichen von Reichtum angesehen: Reiche mussten nicht zu Fuß gehen oder auf den Feldern arbeiten.

 

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#2 Ab dem 17. Jahrhundert gab es mehrere Versuche der Regierung die Tradition zu verbieten, doch sie blieb bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts bestehen.

 

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#3 Der Fotograf Jo Farrell suchte nach Frauen mit Lotusfüßen, doch seine Kollegen hielten die Suche für aussichtslos. Ein Taxifahrer gab schließlich den entscheidenden Tipp: Seine Großmutter hatte gebundene Füße.

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